Siquijor, Philippinen, 14. April 2024:
Es ist wieder an der Zeit: Reisetag... Daher nutze ich die Wartezeit, um etwas kreativ zu sein und die Erlebnisse letzten Tage zu verarbeiten. Es war viel los seitdem ich aus Manila abgereist bin: 14 Tage Island Hopping, tolle Begegnungen, unzählige Boote, rasante Tuktuk-Fahrten, paradiesische Strände, Inselexpeditionen, viele erste Male und auch ein bisschen Reisestress. Aber alles der Reihe nach:
Nach 12 Stunden auf der Fähre beginnt am 31. März mein Island Hopping auf der Insel Coron. Ich komme um 4:45 Uhr morgens im Hostel an und falle tot ins Bett. Hier ist übrigens meine absolute Hostel-Empfehlung für Coron: Das Ezekiel Transient House direkt im Zentrum von Coron Town. Die Ausstattung ist einfach, aber der Besitzer Eddie und seine Familie sind herzensgute Menschen. Sie tun alles, dass du dich wie zu Hause fühlst, so wenig Geld wie möglich ausgibst und stehen dir bei sämtlichen Fragen und Problemen zur Seite. Eine derartige Hilfsbereitschaft von einem Hostelbesitzer habe ich selten erlebt.
Für Coron empfehle ich übrigens zwei bis maximal drei Tage. Man kann natürlich auch noch länger bleiben, aber ich bin mir relativ sicher, dass du mit zwei bis drei Tagen ausreichend gesehen hast. Das gibt dir genug Zeit, zwei Tagestouren mit dem Boot zu unternehmen und dann noch ein bisschen das Dorf zu erkunden. Diese Bootstouren sind das "Highlight" von Coron und gefühlt auch das einzige was man dort machen kann. Wenn man ehrlich ist, sind diese Bootstouren ziemlich touristisch, aber das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, die ganzen kleinen Inseln rund um Coron zu einem guten Preis zu erkunden. Man zahlt ca. 25 Euro und wird einen Tag lang mit dem Boot zu verschiedenen Tourispots gebracht – Mittagessen inklusive. Ich habe zwei Touren gemacht - eine bei der man ein bisschen von allem sieht: glasklare Seen, Lagunen und Strand. Wenn du Lust hast, kannst du an den verschiedenen Spots auch schnorcheln oder dir ein Kayak leihen. Meine zweite Tour war eine reine Strandtour, wo du von einem Paradies mit türkisfarbenen Wasser zum nächsten gebracht wirst. Mega schön und ein absolutes Muss, wenn man schon mal in Palawan ist.
In Coron Town ist nicht wirklich viel zu sehen – lediglich der Aufstieg zum Mount Tapyas zum Sunset ist ein absolutes Muss. Aus dem Stadtzentrum brauchst du ca. 25 Minuten und gehst 720 Treppenstufen den „Berg“ hoch. Gutes Workout und oben angekommen wirst du mit einem unglaublich schönen Blick über Coron und einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt.
Nach meinen Tagen auf Coron geht es mit einer vierstündigen Fähre nach El Nido. Hier bleibe ich zwei Nächte und mache ein Tagestour mit dem Boot. Ursprünglich dachte ich El Nido wäre DAS Highlight der Region Palawan und daher war geplant etwas länger zu bleiben. Da dann jedoch die Inlandsflüge super teuer geworden sind und ich nur einen günstigen Flug für mein Endziel Siargao für den 15. April gefunden habe, musste ich hin Hinblick auf meine Reiseroute etwas auf die Tube drücken und bis zum 15. April mit dem Inselhopping durch sein. Im Endeffekt war das Verkürzen in El Nido sogar perfekt und die eine Tagestour hat mir gereicht. Die Touren ähneln sich sehr mit denen auf Coron und ich weiß – das ist jetzt meckern auf hohem Niveau – aber irgendwann hat man sich auch ein bisschen satt gesehen. Der Ablauf der Touren ist ziemlich ähnlich: man sieht schöne Strände, geht schnorcheln, erkundet Lagunen mit einem Kayak, isst auf einer schönen Insel zu Mittag und tauscht sich mit den anderen Reisenden über seine Reiseziele aus. Verstehe mich nicht falsch, alle Touren haben mir gut gefallen und ich bin sehr dankbar das alles erleben zu können, aber da sich die Inseln doch stark ähneln, ist es nicht schlimm, wenn man nur eine Auswahl sieht. Die Philippinnen haben insgesamt über 7000 Inseln – man kann also gar nicht alles sehen. Mir persönlich ist El Nido zudem etwas zu touristisch, zu teuer und diese Touren sind auch nicht so ganz mein Reisestil. Daher hat das „Durchrasen“ sehr gut gepasst. Meine Highlights in El Nido? Bei meiner Tagestour sehe ich direkt am ersten Strand beim Schnorcheln eine Schildkröte (meine Erste seitdem ich Australien verlassen habe) und das Kayaking in einer Art Schlucht zwischen Kalkfelsen ist nochmal deutlich cooler als in Coron.
Nach den ganzen Touren in Coron und El Nido bin ich bereit für eine Pause. Daher hat es ganz gut gepasst, dass mir Port Barton empfohlen wurde. Port Barton ist ein kleines Dorf mit wunderschönen Stränden, knapp 4 Stunden von El Nido entfernt und mit noch deutlich weniger Tourismus. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass Port Barton bis dahin mein Highlight in Palawan war. Hier verbringe ich zwei Tage damit morgens ein bisschen in die Tasten zu hauen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich beschäftige mich sogar zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mit meiner „Zukunftsplanung“. Die Nachmittage verbringe ich an den traumhaften Stränden White Beach und Coconut Beach. Was hier so besonders ist? Kokosnusspalmen soweit der Blick reicht, kristallklares Wasser, Schildkröten, die dir beim Schwimmen Hallo sagen und hin wieder kommen Schweine vorbei, die neben dir im Sand chillen und auf der Suche nach Essen sind.
Wusstest du übrigens, dass Schweine Kokosnüsse essen? Ich auch nicht. Ist aber so.
Meine Abende in Port Barton verbringe ich auch ziemlich entspannt. Ich gehe jeden Abend in meinen kleinen Lieblingswarung und esse im Wechsel Nudeln oder Reis mit Gemüse...die einzigen Veggieoptionen, die sie haben. Teilweise ist das als Vegetarier wirklich nicht einfach auf den Philippinen, aber wenn man sich etwas bemüht, findet man immer etwas; und bei 1,20 Euro für ne riesen Portion Nudeln/Reis mit Gemüse kann ich nicht meckern. Natürlich kann ich auch in ein Touri oder ein fancy Influencerrestaurant gehen und mir ne Pizza für 10 Euro reinpfeifen, aber das kann ich auch zu Hause machen, oder? Ich finde, wenn man in andere Länder reist, sollte man auch das lokale Essen probieren. Das bedeutet jedoch auch, dass man hin und wieder über seinen Schatten springen muss. Für mich war es zum Beispiel anfangs eine echte Überwindung als einzige Weiße an einen kleinen Stand am Straßenrand zu gehen, den teilweise merkwürdigen Bestellvorgang zu verstehen und mich durchzufragen, ob es etwas Vegetarisches gibt - vor allem wenn dich alle anstarren und dein Gegenüber so gut wie kein Englisch spricht. An dieser Stelle mein Lieblingsrunninggag beim Essen in Asien: Wenn du fragst, ob ein Gericht Fleisch enthält, kommt sehr oft die Antwort: Noo, no meat - only chicken.....Gut, dass chicken kein Fleisch ist... Haha willkommen in Asien und an alle meine Veggie-Freunde: Bleibt stark, wir schaffen das!!
Aber man lernt schnell dazu - hinsichtlich Fragetechniken, Essensauswahl und auch sich mit den Händen und Füßen zu verständigen und sich durchzufragen. Und sie mich jetzt an, ich probiere mich - ohne mit der Wimper zu zucken - durch sämtliche Straßenstände und finde immer wieder neue Schätze - Veggie natürlich. Daher hier nochmal der Tipp: einfach mal machen. Sei mutig, sei aufgeschlossen, geh auf Leute zu, probiere dich durch und frag nach was auch immer du fragen willst - nur so lernst du Land, Leute und die Kultur wirklich kennen. Nicht im fancy Café mit Smoothie Bowl und Matcha Latte. Und das soll nicht heißen, dass ich keine Smoothie Bowls mag. Im Gegenteil, ich liebe fancy Cafés. Jedoch sollte einem bewusst sein, dass man in diesen Läden eben nicht Land und Leute kennenlernt. Aber zurück zur Story.
Von Port Barton geht es am nächsten Morgen um 6 Uhr morgens mit einem Minibus zum etwa 4 Stunden entfernten Flughafen in Puerte Princesa, gefolgt von einem Flug nach Cebu, Taxifahrt zum Busterminal und dann eine Busfahrt von weiteren 5 Stunden nach Moalboal, meinem zu Hause für die nächsten drei Nächte. Moalboal entpuppt sich übrigens relativ schnell als eins meiner Highlights, aber alles der Reihe nach.
Nachdem ich 12 Stunden lang gereist bin, komme ich total fertig und ausgehungert in Moalboal an. Ich lande kurzerhand in einem kleinen Warung direkt neben meinem Hostel und werde dann von zwei Taxifahrern an ihren Tisch gerufen. Wir quatschen, essen zusammen und nachdem ich ihnen eine Story von einem Taxifahrer erzähle, der versucht hat mich am Bus Terminal in Cebu City übers Ohr zu hauen, bezahlen die beiden einfach mein Essen. Sie wollen mir zeigen, dass die meisten Filipinos nett sind und keinem was Böses wollen. Schön, oder?
Am nächsten morgen heißt es erstmal ausschlafen und bis 10 Uhr im Bett liegen. Das habe ich echt vermisst. Danach ging es mit dem Roller auf Entdeckungstour in die Berge. Ich will den Casino Peak besteigen – einen kleinen Berg, über dem man eine tolle Aussicht über die Insel haben soll. Ich fahre durch wunderschöne Serpentinen die Berge rauf und runter, durch kleine Dörfer, vorbei an Palmen und Bananenstauden, Ziegen, Hühnern, schlafenden Männern in Hängematten, winkenden Familien und spielenden Kindern, die sich freuen einen Touri zu sehen. Jedes noch so kleines Dorf hat hier übrigens ein Basketballfeld auf dem sich jung und alt austoben. Basketball ist auf den Philippinen nämlich DER Sport – was irgendwie witzig ist, wenn man sich die Körpergröße der Filipinos anschaut. Die haben nämlich zu 95% meine Körpergröße - also die eines Zwerges. Oh und ein weiteres Phänomen, das ich in den Philippinen beobachtet habe sind ältere Männer, die ihre T-shirts oder Tanktops bis über dem Bauch aufkrempeln und dann quasi bauchfrei über die Straße laufen. Vielleicht ist das DAS Geheimrezept gegen die Hitze.
Am Berg angekommen gehts los mit dem Aufstieg. Wanderschuhwerk - also meine Birkenstocks - sind natürlich am Start. Andere Schuhe habe ich nämlich nicht mehr. Der Aufstieg dauert so ca. 15 - 20 Minuten. Direkt am ersten Stein stoße ich mir erstmal fett den Zeh. Das geht ja gut los. Spoiler: Die nächsten 12 Stunden fühlt es sich an, als wäre der Zeh gebrochen. Er ist auf jeden Fall blau. Aber was soll es...ein bisschen Schwund ist immer. Auf dem Weg nach oben treffe ich drei Filipinas aus dem Nachbarort. Wir quatschen, genießen den Ausblick und starten oben auf dem Berg eine kleine Foto Session. Der Ausblick ist genial. Die umliegenden Berge sehen aus wie die berühmten Chocolate Hills der Nachbarinsel Bohol. Tja, da habe ich mir den Trip nach Bohol schon gespart.
Als ich mich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg nach unten mache und die Straße entlang fahre, winken mir meine neuen Freundinnen noch ein letztes mal zu und ich mache mich auf den Rückweg nach Moalboal.
Abends gehe ich nochmal zu dem kleinen Warung vom Vorabend – dieses Mal zahle ich mein Essen aber selbst: Reis und Aubergine für 90 Cent.
An meinem zweiten Tag in Moalboal ist Action angesagt. Ich fahre um kurz nach 6 Uhr morgens zum Strand und leihe mir für ca. 90 cent Schnorchel-Equipmenet aus. Kurz nach 6 morgens??? Ja, ich weiß – das ist geisteskrank und das ist auch wirklich nicht meine Zeit. Aber wie gesagt, ich bin low Budget unterwegs und wollte noch meine verbleibende Zeit meiner 24-Stunden Roller Miete nutzen. Abgesehen davon geht es um 9 Uhr auf eine Canyoning Tour und am nächsten Tag geht es schon wieder eine Insel weiter, daher bleibt nur der frühe Morgen. Aber hey, warum nicht, vielleicht sind dann wenigstens noch nicht so viele Leute im Wasser.
Es geht los: ich gehe mit Millionen von Sardinen schnorcheln: der berühmte „Sardine Run“ von Moalboal. Sowas habe ich noch nie gesehen. Man geht ins Wasser und ca. 20 Meter vom Strand entfernt schwimmen Millionen von Sardinen - dicht an dicht. Innerhalb dieser Massen erkennt man verschiedene kleine Schwärme, die in unterschiedliche Richtungen schwimmen und ein lebendes Unterwasserkunstwerk bilden. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Dann gibt es eine Mango und ein paar kleine Filipono Brötchen zum Frühstück und dann werde ich auch schon abgeholt – es geht zum Canyoning an die bekanntesten Wasserfälle von Cebu: die Kawasan Wasserfälle, die vermutlich aufgrund ihrer türkisblauen Farbe so berühmt sind. Canyoning wollte ich immer schon mal ausprobieren. Ich weiß zwar zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig was auf mich zukommen wird, aber man hat ja so eine Vorstellung: durch Schluchten schwimmen, vielleicht durch Höhlen tauchen oder irgendwo runterspringen. Auf jeden Fall wird Wasser im Spiel sein, daher kann das ja nur gut werden.
Jeder einzelne in der Gruppe wird mit Helm, Schwimmweste sowie Wasserschuhen ausgerüstet und wir bekommen jeder einen eigenen Guide, der einen durch den Tag begleitet und Paparazzi spielt. Dann geht es los: 30 Minuten Fußweg und dann sind wir auch schon im Canyon. Der Anfang ist easy. Wir klettern über Felsen, quetschen uns durch ein paar Felsspalten, lassen uns im Fluss treiben, ich gleite rückwärts irgendwelche Mini-Wasserfälle runter und genieße die Aussicht auf riesige Felsen und türkisblaues Wasser.
Dann kommt der erste Sprung: drei Meter. Hm okay. Im Schwimmbad finde ich es echt ätzend vom 3er zu springen. Aber hier? Ich brauche kurz eine Sekunde Bedenkzeit, aber dann geht alles von alleine. Wir steigern uns immer und immer wieder. Die Hindernisse werden ein bisschen anspruchsvoller und irgendwann kommen wir zum Sprung aus fünf Metern Höhe. Oh, da muss ich schon das erste Mal schlucken. Aber komm, Augen zu und durch. Ich weiß noch, dass ich als Teenie einmal auf dem 5er im Schwimmbad stand, heruntergeschaut habe und über die Treppe wieder runtergegangen bin. Seitdem habe ich das nie wieder versucht. Wow, wer hätte das gedacht, dass ich mit 32 Jahren das erste Mal aus 5 Metern Höhe ins Wasser springe? Und noch weniger hätte ich gedacht, dass ich danach auch noch aus 7 Metern Höhe springe. Die 7 Meter sind wirklich fies. Man steht an einer Klippe und guckt einfach in den Abgrund. Und dann sind auf der anderen Seite der relativ engen Schlucht noch mehr Felsen. Was wenn ich dagegen springe? Also hier habe ich die Hosen auf jeden Fall mehr als voll… aber.... ich habe es geschafft. Nach einer kurzen Pause und einem Müsliriegel geht es dann zum 10 Meter Sprung. Da der jedoch mit Anlauf ist und man gar nicht in die Versuchung kommt, herunterzuschauen, habe ich mich getraut. Aber... ich hatte die Angst meines Lebens. Wenn du mal richtig lachen willst, schalte den Ton an und sei live dabei (um das Video anzuschauen, klicke einmal auf das kleinen Foto in dem schwarzen Bereich).
Nach dem 10 Meter Sprung geht alles ganz schnell. Man sieht noch ein paar schöne kleine Wasserfälle, springt von einer Liane ins Wasser und chillt noch ein bisschen an dem Hauptwasserfall. Wir bekommen noch ein mega leckeres Mittagessen und dann geht es zurück ins Hostel. Auch für Moalboal habe ich übrigens eine Hostelempfehlung: das Laguno Bed and Breakfast Hostel. Das Hostel ist einfach, sehr günstig (keine 5 Euro pro Nacht), sehr familiär und die Besitzerin kümmert sich um alle, wie eine Mutti. Das Hostel liegt zwar nicht direkt in der fancy Touriumgebung, aber dafür direkt am Busterminal. Man spart sich also die Tuktukfahrt zur Unterkunft und außerdem sind Roller-Verleih, lokale Bäckereien, Obststände, Cafés und Streetfood direkt um die Ecke. Hier erlebe ich am späten Nachmittag nach meiner Tour auch das nächste Moalboal Highlight: Meine Hostelgirls. Ich lerne in meinem Zimmer zwei Belgierinnen und Angi aus Malaysia kennen, mit denen ich mich auf Anhieb direkt super verstehe. Eine der beiden Belgierinnen kommt mir übrigens direkt bekannt vor und es stellt sich heraus, dass wir zur gleichen Zeit in Australien waren und ich sie vermutlich im Januar in Monkey Mia während der Arbeit in meinem Shop gesehen habe. Wie klein ist die Welt bitte?
Wir quatschen den restlichen Nachmittag und düsen abends gemeinsam mit einem Tuktuk zum Abendessen. Was ein perfekter Tagesabschluss für einen perfekten Tag. Salamat Moalboal!
Am nächsten Morgen sehe ich die Mädels noch auf ein letztes schnelles Frühstück und mache mich dann auf den Weg nach Siquijor. A propos auf den Weg machen. In der Sekunde als ich vom Hostel zum Bus gehen will, treffe ich Paula aus Teneriffa. Sie will auch nach Siquijor und kurzer Hand machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Das gleiche gilt für Ida und Balu, ein schwedisches Pärchen, das ich ebenfalls im Hostel in Moalboal kennenlerne. Die Beiden entscheiden reisen am selben Morgen nach Siquijor, sind jedoch schon etwas früher als wir los.
Die lange Reise nach Siquijor (zwei Stunden Bus, zwei Fähren, mehreren Tuktuks) hat sich gelohnt!! Siquijor ist eine süße kleine Insel, die bekannt für ihren verwunschenen Charme ist. Angeblich gibt es hier sogar Hexen und Heiler. Die haben wir nicht gesehen. Dafür aber mega schöne Wasserfälle, schöne Strände, unglaubliche Sonnenuntergänge und von klippenspringende Filipinos, die jedes Wochenende mit ca. 3000 Leuten eine riesige Strandparty feiern und literweise Rum und Cola trinken.
So schön Siquijor auch ist, während meiner heutigen Rückreise nach Cebu habe ich die Insel und die Transportmöglichkeiten auf den Philippinen etwas verflucht. Wie bereits erwähnt, war das Ziel am 15. April von Cebu City nach Siargao zu fliegen. Daher musste ich, komme was wolle, spätestens am 14. Siquijor verlassen. Nach stundenlanger Recherche (vor Ort und online) habe ich am Tag vor der Abreise noch einen guten Weg gefunden, kostengünstig zum Flughafen zu kommen und mir dabei sogar noch eine Übernachtung zu sparen. Hört sich gut an, oder? Tja, leider nur in der Theorie.
Eine meiner beiden Fähren, die mich über Nacht nach Cebu bringen sollte, kann man nämlich weder online buchen, noch war das Ticketbüro noch geöffnet, als ich am Hafen ankam. Und auf der Fähre selbst kann man kein Ticket kaufen bzw. dort kommst du ohne Ticket gar nicht erst hin. Irgendwie habe ich das im Gefühl gehabt…Naja…nach einem kurzen Wutausbruch, Diskussionen mit Taxifahrern und ein paar verzweifelten Versuchen noch Jemanden von dieser Kackfirma zu erreichen, gebe ich mich geschlagen. Plan B muss her. Ich lasse mich zum Bus Terminal bringen, kaufe mir ein Ticket, chille zwei Stunden bei McDonalds, nehme den Bus um 22 Uhr Richtung Cebu und komme um 3:30 Uhr morgens am Flughafen an. Das Taxi zum Flughafen kann ich mir immerhin mit einer Filipina aus dem Bus teilen. Yay, wieder Geld gespart. Dafür gönne ich mir am Flughafen ein Frühstück. Da mein Flug nämlich erst um 11:40 Uhr geht, muss ich am Flughafen nämlich auch nochmal Zeit totschlagen. Naja, Ende gut alles gut. Ich habe es trotz Umwege noch ziemlich günstig nach Cebu geschafft, eine Übernachtung gespart und Flug nach Siargao steht nichts entgegen. In ein paar Stunden kann ich endlich wieder Surfen.
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